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Schulzendorf –
Es sieht aus wie eine Filmkulisse aus einem Katastrophenfilm. Ein schön eingerichtetes Wohnzimmer mit Wandschrank, Sitzgruppe und Kamin. Was fehlt, sind die Außenwände des Hauses – die sind in der Nacht zu Mittwoch in sich zusammengebrochen. Weil der Hauseigentümer die Kellerwände wasserdicht machen wollte.
Gerhard M. (58, Name geändert) ist am späten Dienstagabend mit zwei seiner insgesamt fünf Kinder dabei, einen tiefen Graben um das Einfamilienhaus in der Otto-Krien-Straße zu buddeln. „In den unteren Zimmern hatte sich in letzter Zeit Schimmel gebildet“, so eine der Töchter zum KURIER. „Papa wollte die Kellerwände von außen mit Teer abdichten, damit keine Feuchtigkeit mehr eindringen kann.“
Doch dann begeht der Heimwerker einen Fehler: Weil er zusätzlich eine Drainage legen will, durch die trotz der Teerabdichtung ins Haus gelangtes Wasser künftig direkt ins Erdreich abfließen kann, buddelt er noch tiefer. Dabei, so die derzeitige Vermutung, gibt der unter dem Haus gelegene sandige Untergrund nach. „Durch den Druck des Hauses sind dann vermutlich die beiden Wände eingestürzt“, so ein Sprecher der Polizeiinspektion Dahme-Spreewald.
Da sich aber alle Bewohner des Hauses vor dem Einsturz retten konnten, niemand verletzt wurde und keine Straftat vorliegt, werde die Polizei nicht weiter ermitteln, so der Sprecher. Noch in der Nacht wurde das Gelände abgeriegelt. Am Dienstag waren 120 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks den ganzen Tag im Einsatz, um den noch stehenden Teil des Hauses mit Stahlstangen abzustützen. Und so einen weiteren Einsturz vorerst zu verhindern.
Ob das Haus abgerissen werden muss, ist unklar. Zunächst müssen statische Untersuchungen folgen. Die Familie ist vorerst bei Nachbarn untergekommen. Zudem sagte Schulzendorfs parteiloser Bürgermeister Markus Mücke finanzielle Unterstützung der Gemeinde zu.